für Betreibermodelle, von denen Hersteller wie Nutzer profitieren. Anbieter wie Trumpf nutzen Daten, die ihre vernetzten Maschinen stetig liefern, nicht nur für die Fernwartung. Sie sammeln Erkenntnisse, um den Einsatz zu optimieren und neue Dienstleistungen zu entwickeln. So entstand etwa die App TruTops Fab, mit der Trumpf-Kunden ihre Produktion steuern können. Die Software zeigt den Status der Maschine, plant und überwacht Aufträge von der Programmierung über die Fertigung bis zur Auslieferung, verwaltet Bestände, Kundendaten, Angebote und Aufträge. So macht sie das PPS-System eines etablierten Softses überflüssig – und den Maschinenbauer zum IT-Dienstleister. Peter Leibinger, Mitglied der Trumpf-Geschäftsführung, sieht sogar die Chance, dass sein Unternehmen durch in Echtzeit gesammelte Daten eine Plattform zur optimalen Maschinenauslastung wird, indem es Kunden mit Auftragsspitzen über nicht ausgelastete Maschinen in anderen Firmen informiert, die sie dann buchen könnten: „Wenn man alle Blechfertiger in Deutschland kombiniert, die vernetzte Maschinen haben, könnte man Kapazitätsengpässe ausgleichen.“
Auf dem Weg zum Global Player
Auch für die Energiewende müssen Unternehmen in neue Bereiche vorstoßen und ihre Kompetenz mit den Qualitäten anderer kombinieren. Dies macht die Omnetric Group, ein Joint Venture von Siemens und Accenture. Die Erfahrung von Siemens im Netzbetrieb und das Accenture-Know-how im IT-Bereich sind die Basis zur Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für Stromkonzerne zum effizienten, versorgungssicheren Management intelligenter Netze, sogenannter Smart Grids.
Zusammengeführt werden Betriebstechnologien der Versorger, Echtzeit-Netzmanagement und intelligente Verbrauchsmessung, falls nötig für jedes Gerät im Haus. Auch dies ist ein Aspekt der Industrie 4.0, in der alles vernetzt ist – was natürlich nur Vorteile hat, wenn man die Chancen nutzen kann. Beim Strom etwa helfen Demand-Response-Lösungen zur Verbrauchssteuerung. Mit virtuellen Kraftwerken entstehen neue Geschäftsmodelle.
Meter Data Management zeigt Stromkunden ihre Nutzungsgewohnheiten und erleichtert energie-effizientes Verhalten. „Durch Integration neuer und bisher isolierter Anwendungen können Versorger die Netzstabilität verbessern und eine Brücke zum Echtzeit-Netzmanagement schlagen“, erklärt Jan Mrosik, CEO der Smart Grid Division von Siemens, die Leistungen, mit denen Omnetric die Energiekonzerne unterstützt.
Für Frank Riemensperger hat Deutschland beste Chancen, Global Player der Industrie 4.0 zu werden. „In ihren Leitmärkten konnten unsere Unternehmen schon immer komplexe, hochwertige Produkte herstellen“, so der Accenture-Deutschland-Chef. „Jetzt geht es darum, diese Produkte intelligent zu machen und um sie herum neue Servicegeschäftsmodelle zu entwickeln.“